Babys erster Winter- das solltest du beachten
Der Winter rückt immer näher und die Tage werden kälter. Als (werdende) Mama oder Papa fragst du dich natürlich, wie sich dein Baby im kalten Winter trotzdem warm und geborgen fühlt. Ich habe dir die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit dein Baby kuschelig durch die kalte Jahreszeit kommt.
Pflege im Winter
Wenn es kalt wird, trocknet zarte Babyhaut schneller aus. Ihre Haut ist fünfmal dünner als die von uns Erwachsenen und deswegen auch viel empfindlicher. Da hilft nur eins: mehrmals täglich mit fetthaltiger Creme eincremen! Vor allem das Gesicht ist eine empfindliche Stelle und deswegen solltest du hier besonders gut cremen. Ich habe damals meinen Arzt um Hilfe gefragt, weil ich mögliche Reizungen oder allergische Reaktionen vermeiden wollte. Wichtig sind wenige Inhaltsstoffe und keine Duftstoffe und Konservierungsmittel. Ein kleiner Tipp von mir: einen zusätzlichen Schutz vor dem kalten Wetter bieten Mützen, die auch die Wangen bedecken.
Baden
Im Winter solltest du dein Baby nicht zu häufig baden, einmal pro Woche reicht völlig aus. Nach dem Bad kühlt die Haut schnell aus und das Wasser kann die empfindliche Babyhaut austrocknen. Ich wärme bei kalten Temperaturen das Kapuzenhandtuch vorher immer etwas an. Wenn ich mit baden fertig bin, wickel ich den Kleinen in das kuschelige Handtuch und zieh die kleine Kapuze über, das sorgt zusätzlich für ein warmes Köpfchen nach dem Baden. Übrigens empfehle ich dir dein Baby abends zu baden, dann kann es ganz entspannt ins Bettchen gehen.
Anziehen nach dem Zwiebelprinzip
Leider kann dein Baby dir nicht sagen, ob ihm zu warm oder zu kalt ist. Deswegen ist es wichtig auf alles vorbereitet zu sein. Das Zauberwort heißt Zwiebelschalenprinzip: lieber mehrere dünne Schichten als zum Beispiel nur eine dicke Jacke. Hier kannst du auf unterschiedliche Temperaturen ganz einfach reagieren und bei Bedarf etwas ausziehen. Säuglinge sollten sich auf keinen Fall überwärmen, vor allem nicht im Schlaf, denn das erhöht das Risiko für einen plötzlichen Kindstod. Wenn du dir unsicher bist, ob deinem Baby zu warm oder zu kalt ist, gibt es folgenden Trick: Teste den Nacken. Dort sollte es sich warm anfühlen (ähnlich wie deine eigene Körpertemperatur), jedoch nicht verschwitzt.
Außerdem solltest du unbedingt eine Mütze anziehen, denn über den Kopf geht die meiste Wärme verloren. Des Weiteren sollte dein Baby warme Handschuhe tragen und ideal wäre zusätzlich ein Winter- oder Fußsack. Wichtig ist auch, dass keine Metallteile auf der Haut liegen, denn sie könnten an der Haut anfrieren.
Gut gebettet- darum empfehle ich einen Schlafsack
Auch wenn es im Herbst oder Winter zu Minustemperaturen kommt, darfst du die Raumtemperatur im Babyzimmer nicht überheizen. Eine Raumtemperatur von 18- 19 Grad sind nachts zum schlafen ideal für dein Baby. Ich kontrolliere das mit einer Temperaturanzeige im Babyfon. Statt einer Decke empfehle ich hier unbedingt einen Babyschlafsack. Dadurch entsteht erst gar keine Gefahr, dass dein Baby sich die Decke über den Kopf zieht und im schlimmsten Fall erstickt. Babys haben einen natürlichen Greifreflex und könnten sich die Decke nachts über das Gesicht ziehen, ohne dass du es mitbekommst. Bei dem Schlafsack sollte der Halsumfang nicht größer als der Kopf sein, damit dein Baby nicht hineinrutschen kann. Um die richtige Größe für den Babyschlafsack zu ermitteln, rechne die Körpergröße deines Kindes minus Kopf zzgl. 10-15 cm zum Strampeln. Falls du doch lieber eine Decke verwenden willst, achte darauf, dass diese möglichst flach ist. Schlage die Decke am besten am Fußende noch unter die Matratze und decke dein Baby nur bis zur Brust zu. Auf keinen Fall darfst du ein Heizkissen oder eine Wärmflasche ins Babybett legen! Hier besteht neben der Gefahr der Überhitzung auch die Gefahr einer lebensbedrohlichen Verbrühung.
Ist Spazieren bei Minusgraden überhaupt erlaubt?
Wenn es draußen eisig kalt wird, verunsichert dich das bestimmt und du fragst dich, ob du mit deinem Neugeborenen überhaupt spazieren gehen darfst. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du mit dem Baby an die frische Luft gehst und nicht nur drinnen bleibst. Das ist entscheidend, um das Immunsystem zu stärken und Krankheiten vorzubeugen. Eine kleine Einschränkung gibt es jedoch: dein Baby sollte älter als 14 Tage und gesund sein. In den ersten 3 Monaten solltest du auf Spaziergänge bei unter -10 Grad verzichten. Auch hier gilt das Kleiden nach Zwiebelprinzip. Übrigens: auch im Winter ist Sonnenschutz wichtig, da die Sonnenstrahlen vom Schnee reflektiert werden. Wenn dein Baby jünger als 6 Monate ist, solltest du darauf achten, dass es nicht dem direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Bei sehr hellem Sonnenschein kann das grelle Licht dein Baby blenden. Dafür gibt es spezielle Sonnenbrillen mit Plastikgläsern und Gummiband.
Wenn die Sonne fehlt: Vitamin D & Gelbsucht
Wusstest du, dass Vitamin D wichtig für den Knochenaufbau, die Zahnbildung und die Regulierung des Kalziumhaushaltes ist? Bei ausreichender Sonne bildet der Körper den täglichen Vitamin D- Bedarf selber. Im Winter sind die Tage jedoch kürzer und die Sonne steht tiefer, da kann es schnell zu einem Vitamin D- Mangel kommen. Mein Arzt hat mir damals empfohlen meinem Baby täglich ein Vitamin-D Präparat (mit 400 bis 500 IE= internationale Einheiten) zu geben. Frühgeborene benötigen sogar fast die doppelte Menge. Ich rate dir deinen Kinderarzt aufzusuchen und dich dort beraten zu lassen, hier besteht nämlich die Gefahr der Gelbsucht. Falls dein Neugeborenes unter leichter Gelbsucht leidet, ist ausreichend Tageslicht sehr wichtig. Bilirubin (der auslösende gelbe Farbstoff) wird mit Hilfe von Tageslicht schneller abgebaut. Bei stark ausgeprägter Gelbsucht reicht Tageslicht alleine nicht aus, dann wäre eine sogenannte Fototherapie nötig, bei der das Baby unter einer Lampe bestrahlt wird.
Jetzt seid ihr dran: kennt ihr noch wichtige Tipps für den Winter, die man unbedingt beachten sollte? Dann schreibt es mir in die Kommentare, ich bin gespannt!
Eure Nordic Mom